Die Herausforderung, der sich dieses Buch stellt, besteht darin, eine Zigeunergruppe durch die Untersuchung einer Berufsgruppe in ihr zu enthüllen. Warum scheint die Berufsgruppe der Schmiede so repräsentativ für eine bestimmte Zigeunergruppe zu sein, die der Burgudzhi? Die hier vorgestellte Studie ist eine Ethnografie der Gruppe von etwa 50 Schmieden, die im Stadtteil Stolipinovo in der Stadt Plovdiv, Bulgarien, leben und arbeiten. Im ersten Kapitel werden zwei Berufsgruppen von Schmieden, die Agoupti in den Rhodopen und die Egipkane in Mazedonien, nachgezeichnet und Parallelen zur Gruppe der Burgudzhi gesucht. Im zweiten Kapitel werden die Burgudzhi als Zigeunerschmiede in der Stadt Plovdiv vorgestellt. Im dritten Kapitel wird die Präsenz des Zigeuner-Schmieds in der bulgarischen Folklore (in ihren mündlichen Genres wie Sprichwörtern, Legenden, Anekdoten und Erzählungen; in den Kukeri-Aufführungen; im Ritual des lebendigen Feuers; im volkstümlichen Charakter des Kultes des Heiligen Athanasius) nachverfolgt. Dieses Buch könnte für alle nützlich sein, die sich für die interethnischen Beziehungen auf dem Balkan interessieren, insbesondere für diejenigen, die sich auf das Leben der Zigeuner (Roma) dort spezialisiert haben.