Der weltberühmte Mythos der Lilith erhält eine schaurige Interpretation. In dem Film Antichrist (2009) arbeitet der dänische Regisseur Lars von Trier sorgfältig mit Metaphern, die sich auf den Ursprung der Welt beziehen. Die religiöse Version nimmt mit den folgenden Ereignissen eine Wendung, mit Figuren, die der Religion ebenso widersprechen wie ihre Handlungen. In dieser Inszenierung ist der Tod die auffälligste Präsenz, er lauert schweigend um die Figuren herum und wartet auf die Ankunft der drei Bettler. Die Komplexität der Charaktere verleitet den Zuschauer dazu, sie besser kennen lernen zu wollen, um sie vielleicht zu verstehen. Die Beziehung zwischen Tod und Leben kann undurchsichtiger sein, als man vielleicht denkt.