Die Arbeit befasst sich mit dem politischen Leben in den postsowjetischen Staaten. Obwohl die Politikwissenschaft nicht durch strenge Wissenschaftlichkeit gekennzeichnet ist, wird gezeigt, dass in den postsowjetischen Ländern alle grundlegenden Kategorien der Politikwissenschaft im Vergleich zu ihrer klassischen Definition in der klassischen Politikwissenschaft verzerrt sind. Politische Tätigkeit, die Ausdruck und Umsetzung der Interessen politischer Akteure durch die Staatsgewalt ist, wird durch staatliche Politik ersetzt. Politische Akteure werden auf eine Gruppe von Menschen reduziert, die nationale Entscheidungen im Staat treffen, während Interessengruppen, die die wichtigsten politischen Akteure sind, völlig vergessen werden. Parteien werden als Personalparteien betrachtet, und Parteiensysteme werden durch die Anzahl der im Staat vorhandenen Parteien bestimmt. Der politische Regimetyp ist kein Indikator für das Verhältnis zwischen Staat und Individuum, sondern für das Verhältnis der Staatsmacht zur Opposition. Darauf läuft auch die Demokratie hinaus. Der Autor spricht sich dagegen aus, die politische Kultur der Gesellschaft und nicht das politische Leben zum Gegenstand der Politikwissenschaft zu machen.