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Die Bundesrepublik in den siebziger Jahren: Versuch einer Bilanz

Die Bundesrepublik in den siebziger Jahren: Versuch einer Bilanz in Franklin, TN

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Als im Oktober 1982 die sozial-liberale Koalition beendet wurde, zerbrach ein politisches Bundnis, dessen Gemeinsamkeiten liingst aufgezehrt waren. Von der Aufbruchstimmung, die ihren Beginn begleitet hatte, war wenig ubrig geblieben. Das historische Biindnis zwischen Arbeiterschaft und liberalem Burgertum, das in der deutschen Geschichte stets gescheitert war und das 1969 endlich gegliickt schien, war zerbrochen. Mehr noch: Das Ende dieser Koalition provoziert die Frage, ob dies historische Biindnis je existiert hat. Waren es nicht vielmehr gemeinsame politische und okonomische Interessen der aufsteigenden neuen Michtelschichten, der Angestellten und der Arbeiter- schaft und weniger gemeinsame Grundiiberzeugungen, die dies Biindnis von SPD und FDP moglich gemacht hatten? Die Wirtschaftskrise 1966/67 hatte dem bis dahin ungebrochenen Glauben an stetiges Wachstum einen entscheidenden Schlag versetzt. Die Kompetenz der CDU/CSU als Garant des Wirtschaftswunders war erschiittert. Ihre Versuche, den sich verkomplizierenden gesellschaftlichen Problemen mit dem Konzept einer "formierten Gesellschaft" zu begegnen, hatten heftige Kritik herausge- fordert - zu sehr orientierte sich dies Konzept an obrigkeitsstaatlichen Vor- stellungen. Es propagierte eine Gemeinschaftsideologie, die - so formulierte es Ludwig Erhard - den "Appell an das sittliche und nation ale Empfinden des Volkes" hoher bewertete "als Ma1\nahmen der Preis- und Steuerpolitik oder rechtliche Bestimmungen", die meinte, "da1\ die Menschen nicht nur durch Gesetze, sondern aus Einsicht das ihrem eigenen Wohle Dienende zu tun bereit sind. " Den okonomischen, sozialen, politischen und kulturellen Herausforderungen einer hochindustrialisierten und technisierten Gesellschaft wurde das idyllische Bild einer auf sozialer Sicherheit, Disziplin und ausgepragtem Verantwortungs- bewu1\tsein beruhenden, gemeinwohlorientierten Gesellschaft entgegengehalten.
Als im Oktober 1982 die sozial-liberale Koalition beendet wurde, zerbrach ein politisches Bundnis, dessen Gemeinsamkeiten liingst aufgezehrt waren. Von der Aufbruchstimmung, die ihren Beginn begleitet hatte, war wenig ubrig geblieben. Das historische Biindnis zwischen Arbeiterschaft und liberalem Burgertum, das in der deutschen Geschichte stets gescheitert war und das 1969 endlich gegliickt schien, war zerbrochen. Mehr noch: Das Ende dieser Koalition provoziert die Frage, ob dies historische Biindnis je existiert hat. Waren es nicht vielmehr gemeinsame politische und okonomische Interessen der aufsteigenden neuen Michtelschichten, der Angestellten und der Arbeiter- schaft und weniger gemeinsame Grundiiberzeugungen, die dies Biindnis von SPD und FDP moglich gemacht hatten? Die Wirtschaftskrise 1966/67 hatte dem bis dahin ungebrochenen Glauben an stetiges Wachstum einen entscheidenden Schlag versetzt. Die Kompetenz der CDU/CSU als Garant des Wirtschaftswunders war erschiittert. Ihre Versuche, den sich verkomplizierenden gesellschaftlichen Problemen mit dem Konzept einer "formierten Gesellschaft" zu begegnen, hatten heftige Kritik herausge- fordert - zu sehr orientierte sich dies Konzept an obrigkeitsstaatlichen Vor- stellungen. Es propagierte eine Gemeinschaftsideologie, die - so formulierte es Ludwig Erhard - den "Appell an das sittliche und nation ale Empfinden des Volkes" hoher bewertete "als Ma1\nahmen der Preis- und Steuerpolitik oder rechtliche Bestimmungen", die meinte, "da1\ die Menschen nicht nur durch Gesetze, sondern aus Einsicht das ihrem eigenen Wohle Dienende zu tun bereit sind. " Den okonomischen, sozialen, politischen und kulturellen Herausforderungen einer hochindustrialisierten und technisierten Gesellschaft wurde das idyllische Bild einer auf sozialer Sicherheit, Disziplin und ausgepragtem Verantwortungs- bewu1\tsein beruhenden, gemeinwohlorientierten Gesellschaft entgegengehalten.

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