Provokantes im Wechsel mit vermeintlich Alltäglichem nimmt sich der Autor in seinen Kurzgeschichten vor, die nicht immer den Charakter von der klassischen Kurzgeschichte aufweisen. Der Schreibtischtäter eckt an, nimmt zurück und stochert nach. Er kann sich zu keiner abschließenden These durchringen, ein allumfassendes Urteil ist ihm fremd, so dass das Urteil, er sei ein Oberlehrer und wolle der Menschheit die Leviten lesen, nur bedingt stimmt. Der Eindruck entsteht ohne Zweifel, ist aber zu kurz gesprungen. Alles über einen Kamm zu scheren, erscheint angesichts dieser Strukturen zu einfach, zu plump. Eine Lektüre, an der sich der Leser reiben, ja in Protest geraten kann. Im Vorgriff auf eine allseits anzutreffende gesellschaftliche Entwicklung? Ein Stoff, aus dem graue Zellen neu gefordert werden und ein Kleid geschneidert wird, das nicht den Anspruch erhebt, jedem zu passen.