Der ästhetische Aspekt spielt eine wichtige Rolle in der sozialen Interaktion des Einzelnen. In manchen Situationen scheint das Vorhandensein von geraden Zähnen die Wahrnehmung von Schönheit, die Identifizierung mit beruflichem Erfolg und Intelligenz stark zu beeinflussen und wird sogar mit sozial besser gestellten Personen in Verbindung gebracht. Kieferorthopädische Behandlungen werden in der Hoffnung durchgeführt, das Aussehen und die Kaufunktion des Einzelnen zu verbessern, und werden im Allgemeinen anhand klinischer oder epidemiologischer Kriterien (normativer Bedarf) indiziert und durchgeführt, d. h. auf der Grundlage professioneller Entscheidungen. Diese Kriterien können jedoch Okklusionsprobleme überbewerten. Ziel dieser Studie war es, den technisch definierten kieferorthopädischen Bedarf (normative Kriterien) und den selbst wahrgenommenen kieferorthopädischen Bedarf (subjektive Kriterien) von 428 Jugendlichen beiderlei Geschlechts im Alter zwischen 15 und 19 Jahren aus dem öffentlichen Schulsystem von Londrina-PR zu vergleichen. Klinische Untersuchungen wurden durchgeführt, um das Vorhandensein von Zahnfehlstellungen (normativer Bedarf an kieferorthopädischer Behandlung) anhand der Diagnosekriterien des Dental Aesthetic Index (DAI) zu überprüfen.